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Unverantwortlich: Kinder müssen den personellen Mangel im Kreis Recklinghausen ausbaden

DIE LINKE. Kreisverband Recklinghausen

Seit langem ist die personelle Unterversorgung des Gesundheitsamtes im Kreis Recklinghausen bekannt. Jetzt hat offenbar der Landrat entschieden, die Schuleingangsuntersuchungen in diesem Jahr überwiegend auszusetzen. Der Grund: Das zuständige Personal im Gesundheitsamt müsse im Zuge der Corona-Pandemie an anderer Stelle eingesetzt werden.

Aus Sicht der Partei DIE LINKE ist diese Entscheidung völlig unverantwortlich. „Jetzt in der Pandemie rächt sich der seit Jahren bekannte Mangel und diejenigen, die ihn ausbaden müssen, sind ausgerechnet die Kinder?“, fragte Ulrike Eifler, Direktkandidatin im Wahlkreis 122, Recklinghausen II. Eifler erinnerte daran, dass Schuleingangsuntersuchungen eine gesetzlich vorgeschriebene Untersuchung vor der Aufnahme eines Kindes in eine Schule seien. Ziel sei es, Entwicklungsverzögerungen zu erkennen und Kindern einen negativen Schulstart zu ersparen. 

Statt aber an diesen notwendigen Untersuchungen festzuhalten, sollen nun Erzieherinnen in den Kindergärten und Grundschullehrer in die Verantwortung genommen werden und Auffälligkeiten an den Kinder- und Jugendgesundheitsdienst melden. „Da passt einfach so vieles nicht zusammen“, sagte Eifler. „Wir wissen, dass die Kinder durch die Pandemie verunsichert sind, dass Angststörungen und motorische Einschränkungen zugenommen haben. Und dann in einer Zeit von Unterrichtsausfall und Notbetreuung dem Fachpersonal die Verantwortung aufzuladen, dass das Gesundheitsamt tätig wird, ist wirklich nicht hinnehmbar.“ 

DIE LINKE im Kreis Recklinghausen macht seit 2010 darauf aufmerksam, dass notwendige Schuluntersuchungen nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, weil das Personal dafür fehle. „Wir erwarten vom Landrat weitgehende Transparenz über den derzeitigen Personalschlüssel im Gesundheitsamt. Und ich bin sehr froh, dass unsere LINKE Kreistagsfraktion dazu umgehend eine schriftliche Anfrage gestellt hat“, so Eifler abschließend.


Um dieser pauschalen Entscheidung Zahlen zuordnen zu können, hat die Kreistagsfraktion der Linken diese Anfrage an den Landrat gestellt.